Vor Ort: Stelle Dich hin und schließe die Augen: Welche Geräusche nimmst Du wahr? Öffne die Augen: Welche dominanten Elemente nimmst Du wahr?
Die Schiffbrücke als Straßenraum stellt eine merkbare Barriere zwischen Hafen und Innenstadt dar. Nicht nur durch die Nutzung der Straße, sondern auch wenn wir uns weiter umschauen, sehen wir, dass der motorisierte Individualverkehr (MIV) dominiert und einen großen Anteil der Fläche für den fließenden Verkehr und zum Parken beansprucht.
Eine Maßnahme des Masterplans Mobilität sieht vor, die Parkfläche in Teilen als Aufenthalts- und Naherholungsort umzugestalten und einen Radweg entlang der Straße zu schaffen, um Konflikte an der Hafenpromenade zu entschärfen.
Um den Fokus auf den MIV zu reduzieren, sieht eine suffizienzorientierte Mobilität vor, dass möglichst viele Menschen auf einfachem Wege ihre Bedürfnisse erfüllen können. Der Umweltverbund (ÖPNV, Rad, Fuß) stellt dabei die primären Fortbewegungsarten dar. Funktionsgemischte Räume würden gleichzeitig auch mehr Urbanität und Lebendigkeit in die Städte zurückbringen.
Eine Stadt muss hierfür die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen: Funktionsgemischte, autofreie Quartiere, gut ausgebaute Infrastruktur für den Umweltverbund und gute Sharing-Angebote für individuelle Mobilität.
Dies erfordert eine Reduktion der verfügbaren Flächen für den MIV: Neben einer Reduzierung der Fahrbahnen können auch das Parken für Autos eingeschränkt und verteuert sowie Stellplätze auf ein Minimum reduziert werden. Dies erfordert eine Umverteilung der Straßenräume zugunsten des Umweltverbunds und zu Lasten der Kfz-Verkehre.
In der Verkehrsplanung sind die Inhalte der Suffizienzstrategie keine Neuheit; hier heißt es: vermeiden, verlagern, verbessern. Dies bedeutet, dass attraktive Möglichkeiten und Anreize geschaffen werden sollen, für die es lohnt, das eigene Auto stehen zu lassen und alternative Mobilitätsformen zu nutzen.