Station 6: Schiffbrücke

06

Schiffbrücke

Suffiziente Mobilität
Adresse: Schiffbrücke, Höhe Museumshafen/Parkplatz

Vor Ort: Stelle Dich hin und schließe die Augen: Welche Geräusche nimmst Du wahr? Öffne die Augen: Welche dominanten Elemente nimmst Du wahr?

Die Schiffbrücke als Straßenraum stellt eine merkbare Barriere zwischen Hafen und Innenstadt dar. Nicht nur durch die Nutzung der Straße, sondern auch wenn wir uns weiter umschauen, sehen wir, dass der motorisierte Individualverkehr (MIV) dominiert und einen großen Anteil der Fläche für den fließenden Verkehr und zum Parken beansprucht.

Eine Maßnahme des Masterplans Mobilität sieht vor, die Parkfläche in Teilen als Aufenthalts- und Naherholungsort umzugestalten und einen Radweg entlang der Straße zu schaffen, um Konflikte an der Hafenpromenade zu entschärfen.

Das Leitbild der funktionalen und autogerechten Stadt hat die vorzufindende Infrastruktur maßgeblich geprägt:

Städtebauliche Funktionen wie Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Freizeit wurden zunehmend verschiedenen Stadträumen zugewiesen und durch leistungsstarke Verkehrsachsen verknüpft, die sich am MIV orientieren.

Die funktionsgetrennten Strukturen und die Verkehrsinfrastruktur begünstigen in Flensburg noch heute die Nutzung des eigenen Pkws, um Distanzen bequem zu überwinden.

Obwohl die kompakte Siedlungsstruktur des Stadtzentrums es Bewohner*innnen möglich macht, den täglichen Bedarf an Einkäufen, Dienstleistungen, Arbeit und Freizeitangebote im Quartier oder zumindest innerhalb des Stadtgebiets innerhalb geringer Distanzen erledigen zu können, werden kurze Strecken statt mit dem Rad mit dem Auto zurückgelegt.

Um den Fokus auf den MIV zu reduzieren, sieht eine suffizienzorientierte Mobilität vor, dass möglichst viele Menschen auf einfachem Wege ihre Bedürfnisse erfüllen können. Der Umweltverbund (ÖPNV, Rad, Fuß) stellt dabei die primären Fortbewegungsarten dar. Funktionsgemischte Räume würden gleichzeitig auch mehr Urbanität und Lebendigkeit in die Städte zurückbringen.

Eine Stadt muss hierfür die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen: Funktionsgemischte, autofreie Quartiere, gut ausgebaute Infrastruktur für den Umweltverbund und gute Sharing-Angebote für individuelle Mobilität.

Dies erfordert eine Reduktion der verfügbaren Flächen für den MIV: Neben einer Reduzierung der Fahrbahnen können auch das Parken für Autos eingeschränkt und verteuert sowie Stellplätze auf ein Minimum reduziert werden. Dies erfordert eine Umverteilung der Straßenräume zugunsten des Umweltverbunds und zu Lasten der Kfz-Verkehre.

In der Verkehrsplanung sind die Inhalte der Suffizienzstrategie keine Neuheit; hier heißt es: vermeiden, verlagern, verbessern. Dies bedeutet, dass attraktive Möglichkeiten und Anreize geschaffen werden sollen, für die es lohnt, das eigene Auto stehen zu lassen und alternative Mobilitätsformen zu nutzen.

07

Kompagnietor

Keine neuartigen Gedanken – aber neues Handeln!
Adresse: Kompagnietor, Schiffbrücke 12

Alle sieben Stationen auf einen Blick

Station 0

Einführung

Ein suffizienzorientierter Stadtspaziergang

Station 1

Museumsberg

Was ist Suffizienz und Suffizienzpolitik?

Station 2

Stadtpark

Die Bedeutung von öffentlichen Freiräumen

Station 3

Diakonissenkrankenhaus

Bauen und Wohnen in einer wachsenden Stadt

Station 4

Aktivitetshuset

Kleinteilige, dezentrale, nachhaltige Versorgungsstrukturen?!

Station 5

Projektraum „hundertacht“

Partizipation und Bürger*innenbeteiligung

Station 6

Schiffbrücke

Suffiziente Mobilität

Station 7

Kompagnietor

Keine neuartigen Gedanken – aber neues Handeln!ung